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Futuristische Zeitschriften

Im Gegensatz zu den „libri passatisti“ (herkömmlichen Büchern) waren Zeitschriften für die Futuristen ein sehr modernes Kommunikationsmittel mit äußerst geeignetem Format und boten außerdem Platz für lebendige Diskussionen. Des Öfteren antworteten sich Autoren von einer Zeitschriftenausgabe zur anderen, was sich nicht selten zu Polemiken hochschaukelte, die Geschichte schrieben: Einer der letzten in „Lacerba“ erschienenen Artikel trug den Titel „Futurismo e Marinettismo“ (aus dem Jahre 1915, unterschrieben von Papini, Soffici und Palazzeschi) und grenzte den „futurismo fiorentino“ (Florentiner Futurismus) – in diesem Moment vor allem ein „futurismo lacerbiano“ – vom Mailänder Futurismus ab. Dies sorgte für den endgültigen Bruch zwischen „Lacerba“ und der Marinetti-Bewegung.

1916 nimmt die Florentinisch-futuristische Erfahrung mit „L’Italia Futurista“ ihren Fortgang. Der Herausgeber Settimelli distanziert seine Zeitschrift von „Lacerba“, indem er L'Italia Futurista als „die erste dynamische italienische Zeitschrift“ bezeichnet.

Das Digitalisat zu „L'Italia Futurista“ reiht sich ein in das von CIRCE (catalogo informatico riviste culturali europee, Universität Trient) unternommene Projekt „Le riviste futuriste“, welches – in Kooperation mit dem MART in Rovereto – in den Jahren 2003 bis 2007 gut elf futuristische Zeitschriften online gestellt hat (u.a. Poesia, Lacerba, Dinamo, Noi…). Die Verbindung mit dieser und weiteren Datenbanken mit freiem Zugriff ist geplant.