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Enrica Piubellini (1895-1980)

Enrica Piubellini wurde im Jahre 1895 in Trient geboren und ging für das anschließende Studium nach Florenz; dort besuchte sie seit 1916 die „L`Università per estranieri“ und bewegte sich zunächst in den Kreise der Avantgarde-Bewegung der „postlacerbiani“, über die sie die Bekanntschaft mit Filippo Tommaso Marinetti machte, mit dem eine intensive Korrespondenz überliefert ist. Sie begann mit der Technik der „parole in libertá“ zu experimentieren und veröffentlichte einige Tafeln in „L`Italia Futurista“; in der Tafel „Campo di Marte“ (1917) nahm Enrica Piubellini besonders Bezug auf die Ereignisse des Ersten Weltkrieges. Auch in der Tafel „Paesaggio + Forte Austriaco“ stellte sie im Titelblatt explizite Verweise auf Kämpfe an den topographisch genau beschriebenen Orten Trient, Monte Argentario und Civezzano her und näherte sich der Kriegsthematik eindringlich durch die Beschreibung von Seelenzuständen. Marinetti beschrieb in seinen Tagebüchern die Lesung der Futuristen von „Campo di Marte“, die am 31. Mai 1917 in Fiesole stattgefunden hat. Daraufhin aber entfernte sich Enrica Piubellini von der Futuristengruppe. Marinetti erwähnt 1918 ihr Ausbleiben in der Gruppe: „Cerco Enrica Piubellini. Non c`è. Forse è a Trento.“

Tatsächlich kehrte sie in ihre Heimatregion zurück und lehrte Fremdsprachen am „Instituto Berlitz“ in Merano, obwohl sie Marinetti 1922 bei einer Konferenz der Futuristen noch einmal begegnete, widmete sie sich nach einem weiteren Umzug 1923 nach Arco in der Nähe des Gardasees und nach der Geburt eines Kindes ganz der Rolle als Mutter und Lehrerin. Sie starb 1980 in Trient.

 

Zitierte Literatur:

Bello Minciacchi, Cecilia (Hrsg.): Spirale di dolcezza + Serpe di Fascino. Scrittrici Futuriste Antologia, Neapel 2001, S. 151-154.

Bertoni, Alberto (Hrsg.): Filippo Tommaso Marinetti. Taccuini 1915 – 1921, Bologna 1987.

Scudiero, Maurizio: Enrica Piubellini, in: Ezio Godoli (Hrsg.): Il dizionario del futurismo, Florenz 2002, S. 887-888.

 

 

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