"Noi vogliamo glorificare la guerra - sola igiene del mondo - il militarismo, il patriottismo, il gesto distruttore dei liberatori, le belle idee per cui si muore e il disprezzo della donna."
Filippo Tommaso Marinetti, manifesto del futurismo (Le Figaro, 20. Februar 1909)
"The feminist movement as at present instituted is inadequate."
Mina Loy, Feminist Manifesto (1914)
Für den Umkreis der Zeitschrift L’Italia Futurista ist es besonders kennzeichnend, dass – im Gegensatz zum gängigen und von den männlichen Protagonisten gerne verbreiteten Bild eines frauenverachtenden Futurismus – besonders viele Frauen eine zentrale künstlerische Rolle spielten. Die für die futuristische Bewegung ungewöhnlich große Anzahl an beteiligten weiblichen Protagonistinnen zog Interesse auf sich und es begann eine Debatte in der Zeitschrift L’Italia Futurista, als deren Ergebnis die Schaffung der neuen Rubrik “Donne-amore-bellezza” angesehen werden kann. Die Debatte unter den Futuristinnen und Futuristen ist nicht zuletzt auch als Reaktion auf Marinettis Come si seducono le donne (1917) zu verstehen. Das Buch wurde kontrovers diskutiert, u.a. entstand eine Parodie von Mari Annetta (alias Comtesse du Aubrun) mit dem Titel Come si seducono gli uomini (1918).
Auf den Seiten des PRO FIRENZE FUTURISTA Themenportals FRAUEN ist ausgewähltes Material zu wichtigen Frauenpersönlichkeiten aus dem Umkreis der Futuristen präsentiert und mit biblio-/biographischen Zusatzinformationen angereichert. Dabei gilt es weniger, bekannte weibliche Hauptfiguren wie Benedetta Cappa Marinetti, Schülerin Ballas und Frau Marinettis, vorzustellen, sondern das Augenmerk liegt vielmehr auf den Protagonistinnen des Florentiner Futurismus. Maria Ginanni spielte nicht nur als Herausgeberin der Edizioni de l’Italia Futurista (“collezione diretta da M. Ginanni”) eine zentrale Rolle. In der Gruppe der Florentiner Futuristen fungierte sie darüber hinaus als Anziehungspunkt für zahlreiche weitere Anhängerinnen wie Fulvia Giuliani, Irma Valeria, Eva Kuhn Amendola alias Magamal, Emma Marpillero, Enif Robert, Rosa Rosà, Mina della Pergola, Fanny Dini, Enrica Piubellini und Marj Carbonaro. Sie sind mit zahlreichen Artikeln, Gedichten, Rezensionen und Parole in libertà auf den Seiten von L’Italia Futurista vertreten. Ihnen, wie auch der in Italien weniger bekannten anglo- amerikanischen Dichterin und Künstlerin Mina Loy, welche die Gruppe junger Futuristen um die Zeitschrift Lacerba frequentierte und nach ihrem Aufenthalt in Florenz als Botschafterin des Futurismus in den USA gefeiert wurde, ist dieses Themenportal gewidmet.
Eine sukzessive Erweiterung des Themenportals „Frauen“ und die Hinzufügungen weiterer Persönlichkeiten ist geplant.
Zitierte Literatur:
Papini, Maria Carla (Hrsg.): L’Italia futurista (1916-1918), Rom 1977.
Salaris, Claudia: Le futuriste. Donne e letteratura d'avanguardia in Italia (1909/1944), Mailand 1982.
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